Irgendwie zieht es mich immer wieder nach Zell am See. So auch an diesem Wochenende. Mir ist momentan beinahe zum Feiern zumute. Das war die letzte lange Trainingseinheit vor dem Rennen. 5 Stunden bei glühender Hitze reichten mir auch. In 6 Tagen ist es dann soweit, dann geht es ans Eingemachte. Meine Beine sind fit, mein Kopf ist ehrlicherweise jedoch schon müde. Ich wollte mein Leben ja ein Jahr lang – zumindest annähernd – an das eines Profisportlers angleichen. Viel trainieren, mehr trainieren als zuvor, auch trainieren, wenn man mal keine Lust hat, sehr gesund essen, abnehmen wenn es sein muss oder auch mal essen, wenn man gar keine Lust hat zum Essen (wie zum Beispiel am Rennrad). Wenn ich mir bei den langen Ausfahrten so meine Riegel und meine durch die Sonne brühwarm gewordenen Elektrolytgetränke einverleibe, „leide“ ich als Genussmensch doch sehr! Das hat nichts mehr mit feiner Kulinarik und Genuss zu tun! Das ist reiner Zweck und Notwendigkeit! Trinken muss man, wenn man sportelt. Bei Hitze erst recht und da fragt der Körper nicht nach der Temperatur des Getränkes. Da heißt es nur: Flüssigkeiten so viel als möglich! Und Pech, wenn sie warm geworden sind. Ich hatte heute also mal wieder meine Elektrolyttees am Rad 😉
Ich trainiere schon lange für dieses Rennen. Die letzten 3 Monate sehr intensiv. Im Schnitt bin ich sicher auf 10 Stunden Training pro Woche gekommen. Ein Ausmaß an Sport, das ich weder für passend noch als leicht in meinen Alltag integrierbar erachte. Ich will wieder Sport nach Lust und Laune machen. Will mich wieder richtig gut fühlen nachdem ich mich körperlich betätigt habe. Zurzeit quäle ich mich. Macht aber nichts und gehört eben dazu. Es heißt ja auch „shape of my life“ und nicht „Gaudi of my life“…
Am kommenden Mittwoch wartet noch eine Ausfahrt über 150min auf mich. Ein Spaziergang im Vergleich zu den letzten Wochen.Donnerstag und Freitag heißt es dann Faulenzen und viele Kohlenhydrate essen. Ich bin gespannt wie das mit dem Essen während des Wettbewerbs klappen wird. Werde ich doch etwa 16.000kcal verbrauchen. Da heißt es zumindest 10.000kcal während des Rennens wieder zuführen. Mahlzeit!
Als ich so vor mich hin jammerte, erblickte ich auf den Feldern rund um Zell (es war Sonntag, Mittag und es hatte 37 Grad) zahlreiche Bauern, die in der glühenden Hitze ihre Felder bewirtschafteten. Ich hörte ganz schnell auf zu jammern und erfreute mich an meinem schönen Rad und daran, dass ich das Privileg habe am Sonntag ein paar Stunden auf dem Rad durch die Landschaft zu fahren…nur so als Denkanstoß…
Drückt mir bitte die Daumen! Es geht schliesslich um Geld für Menschen mit der Glasknochenkrankheit! Ich gebe mein Bestes und werde bis zur letzten Minute kämpfen, das verspreche ich! No pain, no gain!
Apropos Bart: Die Haare, die ich mir auf den Beinen entfernen musste, lasse ich mir aus ausgleichender Gerechtigkeit jetzt im Gesicht wachsen 😉
Bei dieser Hitze, so ein langes Training zu absolvieren, supertoll 😉
Zum Radmarathon, wünsche ich Dir anderes Wetter und werde Daumen und Zehen drücken 🙂
lg Sabina
LikeLike