452km später…

…bin ich glücklich sagen zu können, dass damit € 5.000,- Menschen mit der Glasknochenkrankheit zugute kommen. Da hat sich das Strampeln doch mal ausgezahlt. Aber beginnen wir von vorne. Nomen est omen! Startnummer 40! Passt doch wunderbar zu meinem diesjährigen Projekt. Was für ein Zufall. War es Zufall? Wie auch immer. Ich habe es jedenfalls sehr positiv gesehen. Das Wetter hat gepasst (es hatte etwa 32°, so wie das im Juli eben auch sein soll). Ich war gut drauf und dementsprechend ist auch alles gut gelaufen. An dieser Stelle möchte ich nicht nur den Sponsoren, sondern auch meinem lieben Freund und Trauzeugen Günter danken! Ohne ihn wäre ich wohl verloren gewesen bzw. hätte ich diese Kilometeranzahl sicher nicht geschafft. Er hat mich unterstützt, versorgt und mir meine durchaus beanspruchten Muskeln ordentlich durchgeknetet. Und zwar so gut, dass ich heute praktisch beschwerdefrei bin. Ich habe ein wenig Muskelkater in den Beinen und im Gesäß. Sonst geht es mir aber recht gut. Der Nacken hatte mir während des Rennens auch Probleme bereitet, da man diesen während des Fahrens ja permanent überstreckt. Nach einigen Kilometern weiß man dann irgendwann auch nicht mehr wie und wo man sitzen soll. Schmerzen sind aber ganz gut zu ertragen, wenn man weiß wofür man sie erdulden soll. Von der Beanspruchung her ist das Rennen in etwa so verlaufen wie ich es mir vorgestellt hatte. Nach 200km (das war die längste Strecke meines Trainings) machten meine Beine ein wenig schlapp, die Muskeln wurden sauer und es machten sich ansatzweise leichte Krämpfe bemerkbar. Es war ja auch wirklich heiß, was dazu führte, dass ich viele, viele Liter an Flüssigkeiten verloren habe. Das war der Zeitpunkt an dem ich ein wenig Tempo aus dem Rennen genommen habe, um auch wirklich lange durchhalten zu können. Obendrein habe ich zu diesem Zeitpunkt meinen Geist und meinen Körper entkoppelt. Ich war mir ja dessen bewusst, dass es vor allem eine Kopfsache ist und dass es das Rennen mehr mit Willen zu bestreiten gilt als mit Kondition. Mit diesem Willen, den übrigens jeder von euch aufbringen kann, bin ich dann noch mal 250km gefahren. Die Nacht war bitterkalt und ich war müde. Dennoch hielt ich mich strikt an den von mir erstellen Plan. Dieser enthielt mehrere kurze Pausen und verschieden lange Fahrzeiten. Anfangs waren sie etwas länger und nach den ersten 200km bin ich stets nur mehr 43km am Stück gefahren. Nach 43km (2 Runden) habe ich gegessen, getrunken und mich kurz massieren lassen. Geschlafen habe ich gar nicht. Seit ich 2 Kinder habe, kann ich mit Schlafentzug ganz gut umgehen 😉 Ausserdem wollte ich die Zeit zum Fahren nutzen. Es war mir auch von Anfang an klar, dass es viel wichtiger sein wird viel zu essen und zu trinken als zu schlafen. Und tatsächlich habe ich wirklich viel gegessen und getrunken! Ich schätze mal, dass ich während der 24 Stunden etwa 12 Liter getrunken und ungefähr 6.000kcal zu mir genommen habe. Verbraucht haben dürfte ich etwa 14.000kcal. Reine Fahrzeit hatte ich etwa 18 Stunden.

Auch wenn es mir Spaß gemacht hat, werde ich so ein Rennen wohl nicht mehr fahren. Der Aufwand für das Training ist mir einfach zu groß. Wer 12 Stunden in der Woche Fahrrad fährt, der muss zwangsläufig die Familie vernachlässigen. Und das möchte ich zukünftig nicht mehr tun.

No Limits: Was für mich wirklich erstaunlich war ist die Tatsache, dass ich gestern hätte weiterfahren können. Mir hat zwar alles wehgetan, meine Beine hätten aber noch locker 150 oder 200km hergegeben. Es ist wirklich faszinierend was man mit Willen und absolutem Wollen alles erreichen kann! Wenn ich das kann, dann schafft ihr das bestimmt auch! Denkt immer daran!

Das nächste Event findet Ende August statt. Es handelt sich dabei um den Red Bull 400 Run auf eine Schisprungschanze. Obendrein muss ich mich auch ranhalten, damit das mit den Liegestützen und den anderen Projekten noch klappt. 

Ich bin mit dem bisherigen Verlauf jedoch sehr zufrieden und auch glücklich, dass das harte und lange 24h-Radrennen nun vorbei ist und ich mich neuen Aufgaben widmen kann. 

Abschliessend möchte ich mich nochmals bei allen bedanken, die mich unterstützt haben!

Die Firmen, Günter, meine Familie (während des Rennens habe ich mich mit Kuchen von meiner lieben Schwiegermutter vollgestopft) und alle Freunde, die an mich gedacht haben! Ein großes Extra-Danke gebührt meiner Frau Lisa, die nicht nur beim Rennen dabei war, sondern mich auch in den Monaten zuvor oftmals entbehren musste…

Hier kommen noch ein paar Impressionen vom gestrigen Renntag…

 

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8 Gedanken zu “452km später…

    • Den vielen „magischen“ Zahlen nach hätten es zwar 400 km sein müssen, aber so ist es natürlich noch viel besser 🙂 GRATULIERE – echt eine bewundernswerte Leistung!!! Gute gemacht 🙂
      LG, Susi

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  1. Lieber Herr Dr Matthai, danke für Ihre wunderbare Leistung und danke, dass sie soviel Zeit und Energie unter anderem für mich aufgebracht haben! Ich bin ihnen sehr dankbar und gratuliere ihnen von ganzem Herzen für ihre tolle Leistung!
    Alles Liebe für sie und ihrer Familie wünscht ihnen
    Dagmar Huber (Glasknochen) DANKE nochmals

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